Fleckl Festival
Fleckl Festival

14:00 - 15:20 Uhr im Saal
Orchester KOMP.ART

Anna Amalia, Herzogin von Sachsen-Weimar-Eisenach (1739–1807)

Aus dem Singspiel Erwin und Elmire (1776), Text: Johann Wolfgang von Goethe

Ouverture
Entre Acte

Das Singspiel «Erwin und Elmire» von Anna Amalia, Herzogin von Sachsen-Weimar-Eisenach, wurde 1779 uraufgeführt und gehört heute zu den eher selten gespielten Werken des 18. Jahrhunderts. Erzählt wird – wie könnte es anders sein 😉 – eine Geschichte von Liebe und Eifersucht, eingebettet in die höfische Kultur der Aufklärung.
Wir spielen heute als Eröffnung des Fleckl Festival #1 zwei instrumentale Nummern aus diesem Singspiel.

Die «Ouverture» leitet das Werk in einer feierlichen und zugleich lebhaften Stimmung ein. In einer ernsten Passage, die sich zu einem bewegten Allegro entwickelt, spiegelt sie die Eleganz der Zeit wider und bereitet das Publikum auf die dramatischen Ereignisse vor, die in der Oper danach folgen würden.

Bei uns folgt allerdings das «Entre Acte» – ein kleines, aber ausdrucksstarkes Werk mit prominenter Solo-Violine. Die filigranen Melodien und virtuosen Passagen der Violine unterstreichen die Emotionalität des Singspiels. Es bietet einen emotionalen Übergang zwischen den Akten, und am Fleckl Festival zum Konzert von Christian Spitzenstaetter.

Solistin: Annette Fritz – Violine (Entre Acte)
Dirigent: Christian Spitzenstaetter

Christian Spitzenstaetter (*1994)

Konzert für Bassklarinette + Bari-Sax, Streicher*innen und Schlagwerk (2020) [in Kufstein: ÖEA]

Das Werk wurde im Juni 2020 im Rahmen des Solist*innendiplomkonzerts der Hochschule der Künste Bern vom Sinfonie Orchester Biel Solothurn unter der Leitung von Kaspar Zehnder mit Christian Spitzenstaetter als Solist uraufgeführt. Gewidmet ist das Konzert Ernesto Molinari, Werner Pirchner, Friedrich Gulda, Joe Zawinul & Frank Zappa. In Anlehnung an die Widmungsträger bewegt sich dieses Werk an einem schmalen Grat zwischen verschiedenen Genregrenzen, den es gerne auch ab und zu überschreitet. Im Anschluss daran steht bereits die erste Uraufführung des diesjährigen Festivals am Programm.

Solist: Christian Spitzenstaetter – Bassklarinette + Baritonsaxophon
Dirigent: Moritz Achermann

Paula Haeni (*1992)

einatmen für Orchester KOMP.ART mit verstärkten Stimmen (2025) [in Kufstein: UA, in Bern: CHEA] Auftragswerk des Fleckl Festivals #1

Das Auftragswerk „einatmen“ von Paula Haeni erkundet das Wechselspiel von Nähe und Distanz, von Verschmelzen und Freiraum, vom Dasein und im Moment sein. Die Komposition entfaltet sich wie ein intimer Dialog, in dem die Musiker*innen und Instrumente des Orchesters sich verbinden und gleichzeitig loslassen. Musikalisch und sprachlich werden Gedanken, Erinnerungen und persönliche Erlebnisse zum Thema „einatmen“ der Musikerinnen thematisiert und hör- und erlebbar gemacht.

einatmen

Mitten in der Unruhe der Welt
still werden wollen,
in dir versinken,
dich finden, wo die Zeit aufhört.

Nichts als du,
näher als Herz an Herz,
enger als Atem an Atem,
bei dir bleiben wollen.

Dich fühlen, zart und endlos,
deine Haut mit meiner lesen,
jede Linie, jede Spur,
innen wie außen nachzeichnen.

Und dich riechen wollen,
immer nur riechen wollen,
tiefer, bis nichts bleibt
als dein Duft in mir.

Dann immer wieder ein Stück zurücktreten,
dich ganz sehen können,
dir Platz geben können,
um dich dann von Neuem einzuatmen.

Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791)

Klavierkonzert Nr. 9 Es-Dur «Jeunehomme», KV 271 (1777)

Allegro
Andantino
Rondeau

W. A. Mozarts Klavierkonzert Nr. 9 in Es-Dur, KV 271, wurde 1777 komponiert und trägt den Spitznamen „Jeunehomme“ – benannt nach der jungen Pianistin Franziska von Jacquin. Das Werk gilt als Wendepunkt in Mozarts Schaffen und zeigt seine wachsende Virtuosität und Reife als Komponist und Pianist.
Der erste Satz beginnt mit einer prägnanten Klavierkadenz, die das Klavier als solistischen Mittelpunkt etabliert. Der zweite Satz ist eine zarte, gefühlvolle Melodie, die vom Klavier feinfühlig begleitet wird. Der dritte Satz endet mit einem lebhaften Rondo, das sowohl das Klavier als auch das Orchester brillant in Szene setzt. Dieses Konzert ist ein Meisterwerk der frühen Klassik und bleibt eines von Mozarts beliebtesten Klavierkonzerten.

Solist: Florian Reider – Klavier
Dirigent: Christian Spitzenstaetter