Miriam Bögli

Geboren und aufgewachsen in Bern begleitet mich Musik schon seit ich denken kann. Nach zwei, drei Jahre langem Rumprobieren auf geliehenen 1/16 und 1/8 Instrumentchen, Jamsessions mit meinem Bruder und der Beschlagnahmung jeglicher länglicher Haushaltsgegenstände, um sie gegen meinen Hals zu drücken und zu verkünden: «Ich habe eine Geige!», erhielt ich mit sechs Jahren zum ersten Mal den lang ersehnten Geigenunterricht. Während im Kindergarten und in der Grundschule die allermeisten Mitschüler:innen den Bibi & und Tina-Themensong o.ä. trällerten, widmete ich mich mit grosser Leidenschaft Mozarts «Zauberflöte», der «Fledermaus» und Mendelssohns Sinfonien (sowie meinen ersten Abstechern in die Musical-Welt mit «Elisabeth», «Les Misérables» und «West Side Story» - Shoutout an die Thuner Seespiele). In der Pubertät folgte dann auf die zwangsläufige und etwas schmerzhafte «Erkenntnis», dass Mozart, Bach & Co. nicht so «cool» sind wie Katy Perry und Miley Cyrus etc. eine kurzzeitige Abwendung von allem, was mit klassischer Musik zu tun hat (vor allem der Oper, dem Gipfel der Peinlichkeit). Die Geschmacksverirrung dauerte jedoch nur kurz an und 2021 siegte die Musik dann doch über all meine anderen vielseitigen Interessen, mit denen ich bestimmt schneller einen Job finden und mehr verdienen würde, und ich begann Gesang zu studieren. Nach zweieinhalb Jahren nervenzehrender Dreiecksbeziehung (Miriam – Gesang – Geige), vielen Selbstzweifeln und ab und zu auch etwas Musik, folgte Anfang dieses Jahres der definitive Studienabbruch, ich liess den Gesang hinter mir und momentan reite ich mit meiner Geige auf einem weissen Pferd in den Sonnenuntergang.